Wann: 23. bis 27. Februar 2015; Wo: Oświęcim (Auschwitz)/ Polen; Veranstalter: Maximilian-Kolbe-Werk e. V., Freiburg/ Deutschland; Kooperationspartner: Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, das Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim und die NS-Erinnerungsstätte Villa ten Hompel in Münster.

Zeitzeugen

Kurzportraits der Zeitzeugen
 
Jacek Zieliniewicz, Bydgoszcz / Polen
wurde am 10. Mai 1926 in Janowiec Wielkopolski geboren. Vor dem Krieg besuchte er ein Gymnasium in Posen. Anfang Dezember 1939 wurde er mit seinen Eltern nach Końskie in das Generalgouvernement umgesiedelt. Am 20. August 1943 wurde er verhaftet und als politischer Häftling ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht. Dort arbeitete er als Hilfsarbeiter in einem Elektriker- und Maurerkommando. Nach einem Jahr wurde er ins Konzentrationslager Dautmergen bei Rottweil, ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, verlegt. Es herrschten dort katastrophale Lebens- und Arbeitsbedingungen. Jacek Zieliniewicz wog bald nur noch 38 kg. Am 18. April 1945 wurde er mit anderen Häftlingen auf die „Todesmärsche“ getrieben. Am 23. April 1945 kam die ersehnte Befreiung durch französische Truppenverbände.Nach dem Krieg studierte er in Posen Lebensmitteltechnologie, wurde Ingenieur und arbeitete 50 Jahre lang in der Fleischwirtschaft. Jacek Zieliniewicz ist verheiratet und hat zwei Töchter, drei Enkel und drei Urenkel. Er ist Vorsitzender der Vereinigung zur Betreuung der ehemaligen Auschwitz-Häftlinge in Bydgoszcz. Herr Zieliniewicz spricht Polnisch und Deutsch.

 
Dr. Ignacy Artur Krasnokucki, Tychy / Polen
wurde 1925 als jüngstes Kind einer jüdischen Familie in Łódź geboren. Als Polen von der Wehrmacht erobert wurde, flohen seine Brüder in die Sowjetunion. Im Dezember 1939 ließen die Besatzer im Norden von Łódź, in einem besonders rückständigen Viertel, ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung einrichten. Bald danach mussten Ignacy und seine Eltern in das Ghetto umsiedeln. Der Vater wird am 31. Januar 1940 verhaftet und kehrte nie wieder zurück. Ignacy kümmerte sich um seine kranke Mutter. Aufgrund der fürchterlichen Lebensbedingungen, geschwächt von Hunger und Tuberkulose, starb sie 1943 in seinen Armen. Nach einer Razzia im März 1944 wurde er in ein Arbeitslager nach Tschenstochau gebracht, wo er als Hilfselektriker arbeitete. Mit 19 Jahren wurde Ignacy Krasnokucki in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Weil er als Hilfselektriker gebraucht wurde, überlebte er. Auf einem der „Todesmärsche” gelang ihm die Flucht: Er versteckte sich zusammen mit einem Freund in einem Abwasserrohr. Nach dem Krieg arbeitete er in der Metallindustrie und studierte. Ignacy Krasnokucki wurde in Chemie promoviert. Heute ist er pensioniert, hat zwei Kinder, sechs Enkel und eine Urenkelin. Herr Krasnokucki spricht Polnisch und Deutsch.

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